8. Jahrestagung mit „Oskar-Verleihung“ – Kunststoffe in OWL e.V. in der FH Bielefeld
Die mittlerweile 8. Jahrestagung „Kunststoffe in OWL“ des gleichnamigen Vereins fand am 28. September 2016 erstmals im neuen Gebäude der Fachhochschule Bielefeld statt. Nach dem gemeinsamen „Come together“ begrüßte der Dekan des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften und Mathematik (IuM), Prof. Lothar Budde, die rund 70 geladenen Gäste zu einem Nachmittag mit spannenden Fachvorträgen, neuen Impulsen und Kontakten sowie der Möglichkeit zu fachlichen Diskussionen. Der Vereinsvorsitzende Stefan Schmedding freute sich in seinem Grußwort, dass die jährliche Tagung erstmals an einem Ort stattfindet, der durch die im Fachbereich IuM angebotene Vertiefungsrichtung auch inhaltlich mit dem Thema Kunststoff zu tun hat.
Ebenfalls ein Novum war die Verleihung der Kunststoff-Oskars, offiziell des „Kunststoff-Innovationspreises 2016“ durch die beiden Laudatoren Prof. Christoph Barth (Hochschule OWL) und Prof. Christoph Jaroschek (FH Bielefeld). Dieser Preis, angelehnt an die Nobelpreise, die in Kürze verliehen werden, soll an Entwicklungen beziehungsweise deren Entwickler im Bereich Kunststoff verliehen werden, die einer Vision folgen, die eine Veränderung mit sich bringt und vermutlich eine große Nachhaltigkeit haben wird. Hierzu zählen auch neue Verfahren und Werkstoffkombinationen, durch die der Einsatz von Kunststoffen ganz neue Produktmöglichkeiten erfährt. Die Hoffnung ist, dass diese Innovationen einen Beitrag zur Stärkung der Industrie leisten und das Gewicht der Kunststofftechnik verdeutlichen.
Der Kunststoff-Innovationspreis wird in zwei Kategorien verliehen. In der Kategorie Nachwuchs wurde der Bachelor-Absolvent Phillip Kriener (Hochschule OWL) für seine hervorragende Abschlussarbeit zum Strömungsverhalten von Blasfolien geehrt.
Der Hauptpreis ging an die Firma Krallmann aus Hiddenhausen. Die Jury aus Professoren der Hochschulen Ostwestfalens (Uni Paderborn, Hochschule OWL, FH Bielefeld) und Vertretern der Industrie zeichnete Krallmanns Entwicklung des PVSG Verfahrens aus. Dieses Verfahren ermöglicht es, Styroporformteile mit thermoplastischen Verbindungselementen herzustellen, zum Beispiel den Einsatz von Gewindestutzen zur Lagefixierung in Baugruppen. Dies überraschte selbst das Fachpublikum, denn trotz der geringen Raumdichte wird Styropor nicht automatisch genannt, wenn es um das Thema Leichtbau geht. Gerade hier ist es notwendig, mit einer Auszeichnung auf scheinbar unbedeutende Entwicklungen hinzuweisen und somit den Entwicklern von Bauteilen einen neuen Denkanstoß zu geben. In seiner Funktion als Geschäftsführer nahm Dr. Michael Späth diese Auszeichnung mit Freude entgegen.
Im kommenden Jahr wird die 9. Jahrestagung des Vereins „Kunststoffe in OWL e. V.“ erneut die Hochschulen und die Wirtschaft OstWestfalenLippes zu ergiebigem Gedankenaustausch an diesem prädestinierten Ort zusammenführen.
Text: C. Jaroschek, A. Heidsiek, A. Gieseler