9. Jahrestagung „Kunststoffe in OWL e.V.“ an der FH in Bielefeld
Unter dem Motto „Kunststoffe im digitalen Wandel“ fand die mittlerweile 9. Jahrestagung des Branchennetzwerks Kunststoffe in OWL e. V. am 07. September in den Räumlichkeiten der FH Bielefeld statt. Im vergangenen Jahr hatte die Tagung, die gemeinsam mit dem Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik (IuM) ausgerichtet wird, zum ersten Mal auf dem Campus Bielefeld und damit erstmals an einer Hochschule stattgefunden. Zu den inzwischen 49 Mitgliedern des Vereins, mit Sitz in der Bielefelder Innenstadt, zählen nicht nur kunststofftechnische Unternehmen und Institutionen, sondern auch entsprechende Fakultäten und Fachbereiche der regionalen Hochschulen.
„Kunststoffe in OWL – aus der Region für die Region. Das Netzwerk der Kunststoffbranche“, war auf den Bannern neben dem Sprecherpult zu lesen. Aus der Kurzdarstellung des Vereins geht hervor, dass Ostwestfalen-Lippe eine der führenden Kunststoffregionen in Deutschland ist. Dafür stehen die über 500 kunststoffverarbeitenden Unternehmen mit rund 17.000 Beschäftigten, drei kunststofftechnische Fakultäten, zwei Berufskollegs und diversen Weiterbildungseinrichtungen.
Bevor Vorstandsvorsitzender Stefan Schmedding, die rund 70 Gäste näher über das Netzwerk und die Programmpunkte des Tages informierte, begrüßte Prof. Dr. Rolf Naumann, Prodekan des Fachbereichs IuM, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und hieß sie an der FH Bielefeld herzlich willkommen.
Auch wenn er laut eigener Aussage kein Experte im Bereich Kunststoff sei, erkenne er durch den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen die steigende Bedeutung des Werkstoffs, mit dessen Handling Maschinenbauabsolventinnen und -absolventen vertraut sein sollten. Beispielsweise beim 3D-Druck habe die Kunststofftechnik eine Vorreiterrolle gespielt. Interessant sei die Frage, wie sich dieser Bereich zukünftig entwickeln wird. Mit der Feststellung „Auch, wenn die Digitalisierung den roten Faden der 9. Jahrestagung bildet, so ist der persönliche Austausch durch nichts zu ersetzen. Ich wünsche den Vereinsmitgliedern und Tagungsgästen, dass wieder neue Projekte angestoßen und bestehende vertieft werden“, übergab Prof. Naumann das Wort zurück an den Tagungsmoderator Stefan Schmedding.
„Genau wie die Vereinsmitglieder die gesamte Wertschöpfungskette der Kunststoffindustrie, sowie den regionalen IHK´s und Wirtschaftsförderern widerspiegeln, so bieten auch die Vorträge des heutigen Tages einen breiten Einblick in die aktuellen Themen der Branche“, so Schmedding weiter.
Neben Vorträgen zu den Entwicklungen in der Aus- und Weiterbildung, Stichworte der Vortragstitel hier „Wirtschaft und Arbeit 4.0“, gab es konkrete Einblicke in die Erfahrung der Mitgliedsunternehmen, beispielsweise bei der Berechnung und Anwendung von Kunststoffbauteilen (CAE Innovative Engineering GmbH), bis hin zur Entwicklung innovativer Spritzgießwerkzeuge (PROTIQ GmbH) oder der Prototypfertigung im 3D-Druck (ARBURG GmbH + Co KG und PROTIQ GmbH).
Prof. Dr. Christoph Jaroschek und Prof. Dr. Bruno Hüsgen, beide Lehrende im Fachbereich IuM, stellten den Tagungsteilnehmerinnen und Teilnehmern, gemeinsam mit den wissenschaftlichen Mitarbeitern, Stephan Kartelmeyer und Martin Wortmann, aktuelle Forschungsprojekte der FH im Bereich Kunststoff vor. Praktische Untermauerung erfuhr dieser Einblick durch die den Vorträgen folgende Laborbesichtigung.
Die Verleihung des „Kunststoff-Innovationspreises 2017“ in den Kategorien Nachwuchs und Industrie stellte den Höhepunkt des Tages dar. Die Jurymitglieder aus Industrie und Hochschule ehrten den Absolventen Mark Haksteter von der Universität Paderborn mit dem Preis in der Kategorie Nachwuchs für seine Entwicklung eines Multimaterialrohrträgers mit umspritzten metallischem Einleger. Jurymitglied Prof. Jaroschek dazu „Durch die Auszeichnung werfen wir ein Licht auf Dinge, die sonst im Verborgenen geschehen“. Die Bachelorarbeit schrieb der Preisträger in Kooperation mit der Hadi-Plast GmbH. Der Industriepreis ging an die Plasmatreat GmbH für ihre Entwicklung einer (stoff-)schlüssigen Verbindung zwischen Metall und Kunststoff mit der Bezeichnung Plasma-SealTight. Edgar Düvel, Firmenvertreter von Plasmatreat „Ich freue mich über die Auszeichnung und möchte mich in diesem Zusammenhang auch für die Unterstützung bei den entsprechenden Mitgliedern des Fachbereichs der FH Bielefeld bedanken, die uns tatkräftig bei der Entwicklung dieser Technologie unterstützt haben“.
Der Ablauf der Veranstaltung bot zwischen den einzelnen Programmpunkten genügend Raum für Diskussion und Austausch und so endete die Jahrestagung auch bei einem gemeinsamen Imbiss. (th)